Honig als Genussmittel
Honig ist nicht gleich Honig. Honige unterscheiden sich in Konsistenz, Farbe und Geschmack. Auch das Jahr spielt eine Rolle. Ein Frühtracht- oder Sommerhonig, vom selben Standort und Imker gekauft, kann nächstes Jahr ganz anders schmecken als aus diesjähriger Tracht.
Landschaft und Klima finden sich im Aroma des Honigs wieder, wenn man beim örtlichen Imker einkauft. Man schmeckt die Jahreszeit, wenn man bewusst zu einem Honig aus Früh-, Sommer- oder Spättracht greift.
die Genuss-Woche
Sortenvielfalt macht das Probieren von Honig immer wieder zu einem Erlebnis. Besorgen Sie sich ein halbes Dutzend Sortenhonige, von Buchweizen über Linde bis Tannenhonig. Probieren Sie eine Woche lang jeden Tag einen anderen Honig. Und am Sonntag machen Sie den Test: Können Sie die Sorten blind voneinander unterscheiden?
Aber die Vielfalt der Sortenhonige macht nur einen Teil des Reizes aus. Die Kombination der unterschiedlichen Trachtpflanzen in einem Frühtracht- oder Sommerhonig ist reizvoll und birgt Überraschungen, während bei einem Sortenhonig der Geschmack vorhersagbar ist.
Honig-Verkostung
Vom Wein kennen Sie es, die Weinprobe. Aber haben Sie schon von einer Honig-Verkostung, einer Honig-Degustation, gehört? Es gibt gute Ansätze, eine Kultur des Honiggenusses ähnlich der des Weines zu entwickeln. Man kann eine Honig-Verkostung auch so gestalten, dass man keine Sortenhonige vergleicht, sondern sich Honige aus unterschiedlichen Regionen besorgt. Wie schmeckt Frühtracht aus dem Allgäu, dem Münsterland oder aus Thüringen? Schmecken Sie die Aromen der typischen Trachtpflanzen der Region heraus?
Beim Wein kennt man die Lage. Mitunter kann ein Kenner im Wein die Hanglage eines Weinberges schmecken. Die Flugaktivität unserer Bienen geht über eine solche Kleinräumigkeit weit hinaus. Beim Honig macht es mehr Sinn von Regionen und regionalen Unterschieden zu sprechen. Wobei eine Region meist einem botanisch einheitlichem Landschaftsbild entspricht: Schwarzwald, Brocken, Münsterland oder Lüneburger Heide.